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Übernahme von British Polythene angestrebt
Übernahme von British Polythene angestrebt / Einstieg in Markt für Folien und flexible Verpackungen
Neuer Paukenschlag in der europäischen Verpackungsindustrie: Für umgerechnet gut 330 Mio EUR in bar und neuen Aktien will RPC (Rushden / Großbritannien; www.rpc-group.com) den Hersteller von PE-Folien British Polythene Industries (BPI, Greenock / Großbritannien; www.bpipoly.com) erwerben. Der Vorstand von BPI hat der Transaktion bereits zugestimmt. Bis August soll das Vorhaben über die Bühne gehen.
Es ist der nächste große Coup für den britischen Produzenten, der bisher ausschließlich auf thermogeformte und spritzgegossene formstabile Verpackungen wie Eimer, Schalen, Flaschen und Becher ausgerichtet ist (zuletzt siehe KIWeb vom 08.06.2016). Erst im vergangenen Jahr kam Promens (Reykjavik / Island; www.promens.com) zur Gruppe, zu Beginn des Jahres 2016 folgte der Verschlusskappenspezialist Global Closure Systems (Saint-Cloud / Frankreich; www.gcs.com). RPC finanziert den jetzt angekündigten Kauf teilweise über eine Kapitalerhöhung um 90 Mio GBP (knapp 115 Mio EUR).
Mit BPI gewinnt RPC nicht nur eine Folienextrusion im Umfang von zuletzt rund 270.000 t hinzu, sondern auch Zugang zum Markt für flexible Verpackungen, der im internationalen Wettbewerb als extrem wichtig erachtet wird. „Die meisten größeren Kunststoffverarbeiter in der Verpackungsbranche agieren in beiden Segmenten", heißt es in einer RPC-Mitteilung. Die Briten erwarten mit der Übernahme Synergien von bis zu 10 Mio GBP jährlich. Das BPI-Produktportfolio aus 19 Werken erstreckt sich von Landwirtschaftsfolien über Mülls.cke sowie Palettenund Schrumpffolien bis hin zu Folien für den Baubereich. Gleichzeitig ist BPI auch im Recycling aktiv: Bis zu 95.000 t Post consumer PE-Folien werden pro Jahr wiederverwertet. Jedoch war das Management um CEO John Langlands trotz der zuletzt deutlich besseren Zahlen wohl nicht ganz zufrieden mit dem Stand des 645 Mio EUR schweren Folienherstellers (zuletzt siehe KIWeb vom 02.03.2016). „Obwohl unsere Strategie für höhere Ergebnisse und Dividenden gesorgt hat, spiegeln Aktienkurs und Marktbewertung nicht die Fortschritte wieder, die wir erzielt haben", resümierte Langlands. (Quelle: Kunststoff Information, kiweb.de)